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Wankumer Wählergemeinschaft hält ablehnende Entscheidung im Gemeinderat zur Errichtung einer Bürgerhalle für falsch.

 

Im vergangenen Jahr sind 10 Anträge von Vereinen und Einzelpersonen mit der Bitte die Errichtung einer Bürgerhalle zu prüfen an die Gemeindeverwaltung eingegangen.

 

Die Ratsmitglieder haben daraufhin richtigerweise die Verwaltung aufgefordert bei allen Wachtendonker Vereinen den Bedarf für einen Raumbedarf ab 75 Personen hierzu einzuholen. Es wurden 48 Vereine angeschrieben und 30 Vereine gaben auch Rückmeldung. Das ist eine Rückmeldequote von 62% und wenn dann noch berücksichtigt wird, dass einige Vereine von einer Rückmeldung wohl abgesehen haben, da man über eigene Vereinsräume verfügt oder als Dachverband keine selbstständige Veranstaltung durchführt, liegt die Quote eher bei 80%.

 

Das ist eine beeindruckende Bürgerbeteiligung, findet der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Simon Kretschmer. Ja, denn immerhin haben 21 Vereine einen Bedarf an mindestens 36 Großveranstaltungen jährlich angemeldet. Das muss man mal deutlich in Zahlen darlegen, denn 36 mal 75 Personen bedeutet, dass mindestens 2700 Bürger den Wunsch für einen Bürgerhalle, oder wie von der WWG formuliert, für einen Multifunktionssaal, für notwendig erachten, so Matthias Küppers als Fraktionsvorsitzender. Vermutlich sind es sogar 3000 bis 4000 Bürger, denn einige Veranstaltungen wie z.B. vom Wankumer-Carnevals-Club (WCC), Wachtendonker-Karnevals-Gemeinschaft (WKG), den Musik-/ Gesangsvereinen und Theatervereinen aus beiden Ortsteilen haben regelmäßig 100, 200 und noch mehr Teilnehmer/Besucher, insofern ist es für uns unverständlich, wie die Verwaltung zu der Einschätzung kommt, dass keine Notwendigkeit für eine „Bürgerhalle“ besteht und auch kein wirklich großer Bedarf besteht.

 

4000 Menschen sind fast die Hälfte der Wachtendonker Bevölkerung !!!

 

 

Warum wurde denn überhaupt eine Bürgerbefragung durchgeführt, wenn solch deutliches Votum keine Berücksichtigung findet, fragen sich die beiden WWG-Ratsleute. Auch ist aus unserer Sicht nicht die Frage zu stellen, ob eine Bürgerhalle wirtschaftlich und kostendeckend betrieben werden muss, denn wir sind der Ansicht, dass Politik den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Blick behalten muss. Durch die Arbeit von zahlreichen ehrenamtlich tätigen Mitbürgern wird erst ein soziales und friedliches Miteinander ermöglicht. Wenn den Ehrenamtlichen die Grundlage für ihre Tätigkeit fehlt, (dazu gehören auch Räumlichkeiten) werden die Vereine sterben und dann???

 

 

Der Bürgermeister hat immer wieder in seinen Reden betont, das Ehrenamt zu stärken; hier wäre ein Ansatz.

Über die Aussage der Wankumer Wirtsleute, zumindest den Saal weiterhin vorzuhalten, freuen wir uns sehr und hoffen, dass dieser noch lange Jahre von den Vereinen genutzt wird. Jedoch darf nicht außer Acht gelassen werden, dass von einer Bürgeranfrage bis zur Umsetzung schnell mehrere Jahre vergangen sind.

 

Deshalb ist es aus unserer Sicht unklug, das Thema „Großer Veranstaltungsraum“ erst in ferner Zukunft anzugehen, weshalb wir das Bürgerbegehren politisch unterstützen, erläutert Kretschmer. Leider konnten wir in der vergangenen Gemeinderatssitzung keine ausreichende Unterstützung von den anderen Fraktionen, für die aus unserer Sicht berechtigte Forderung vieler Wachtendonker Bürger, finden. Dies führte auch dazu, dass wir der Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr 2019 nicht zugestimmt haben, erklärt Küppers.

 

Wir werden unsere Mitbürger weiterhin bei der Gewinnung für einen „Bürgersaal“ unterstützen, zumal für solch ein Projekt auch Zuschüsse von Bund und Land möglich sein sollten.